Über den ZEB wurde in der jüngsten Vergangenheit in der deutschen Baumarktbranche viel getuschelt und diskutiert. Die Trennung von der Eurobaustoff im Jahre 2013, die temporäre Zusammenarbeit - wie immer diese auch genau ausgesehen hat - mit EMV-Profi danach, die Ankündigung, ein eigenes Einzelhandelskonzept zu entwickeln, die Abwerbung zweier EMV-Profi-Spitzenkräfte, das alles ließ eine nach den Praktiker- und Max Bahr-Turbulenzen wieder friedlich vor sich hin dämmernde Branche erneut aufschrecken.
Im Gespräch mit dem neuen Dreigestirn des ZEB, mit den beiden Geschäftsführern Antonius Trachternach und Marcel Göllner sowie mit dem Einzelhandelseinkaufsleiter Dirk Schmalenberg, stellt man jedoch fest, dass mediale Aufregung oft in einem gewissen Gegensatz zum realen Wirtschaftsleben steht. Man habe sich, so Trachternach, bereits 2014 neu aufgestellt. So sei die Zahl der Lieferanten damals bereits von 1.800 auf 900 reduziert worden. Bei der Zusammenarbeit mit EMV-Profi und dem Baustoffring habe der ZEB eine Fusion zu Dritt angestrebt. Dies sei jedoch wegen der unterschiedlichen Systeme und dem Gegensatz zwischen der Zentralregulierung seitens des Baustoffrings über die Aktivbank versus eigener Zentralfakturierung durch den ZEB gescheitert.
"Wir sind immer eigene Wege gegangen", stellt Trachternach durchaus auch etwas stolz fest. Das 1971 gegründete Unternehmen mit Sitz in Paderborn und einer Niederlassung in Hecklingen war in den 1990er Jahren Mitglied der Interbaustoff und machte so die Fusion zur Eurobaustoff mit. Die über 200 Mitglieder (54 Gesellschafter und 154 Partnerunternehmen) verteilen sich über das gesamte Bundesgebiet mit einem leichten Schwerpunkt im Westfälischen und im südlichen Niedersachsen. Der Einkaufsumsatz des ZEB stieg von drei Mio. € im Jahr 1972 über 84 Mio. € (1999) und 133 Mio. € (2008) auf 246 Mio. € im Jahr 2015 an.