1999 folgte die nächste Investition: In Wismar (Mecklenburg-Vorpommern) wurde ein MDF- und Fußbodenwerk mit einer Fußbodenkapazität von jährlich 50 Mio. m² errichtet. Doch auch diese Kapazitäten waren schnell wieder ausgelastet. "Damals wuchs der Laminatfußbodenmarkt in Europa jährlich im zweistelligen Prozentbereich und wir konnten unsere Produkte sehr erfolgreich vermarkten", erinnert sich Stefan Pletzer, Leiter Vertrieb und Marketing bei Egger Retail Products. Neben dem Ausbau der Vertriebsaktivitäten in Europa, Nordamerika und Asien war die enge Zusammenarbeit mit dem weltweit tätigen Fußbodenhersteller Tarkett ein Erfolgsrezept der damaligen Zeit.
Die Zusammenarbeit mit Tarkett wurde erst 2006 einvernehmlich beendet. Zugleich konzentrierte Egger die Laminatproduktion in Deutschland. Die Fertigung vom Standort St. Johann verlagerte man nach Wismar, und der Fußbodenstandort in Brilon wurde weiter ausgebaut. Dort investierte Egger in eine Direktdrucktechnologie zur Bodenbeschichtung sowie in zwei neue Fußbodenanlagen. Die jährliche Gesamtkapazität der Laminatfußbodenwerke betrug nun 80 Mio. m².
Die nächsten Jahre legte die Fußboden-Sparte weiter zu, bis 2008/09 die Finanzkrise das Marktwachstum abrupt stoppte. Damals sank die Nachfrage nach Bodenbelägen um bis zu 30 Prozent. Auch Laminatfußböden waren betroffen. "Wir waren nicht mehr in der Lage, die aufgebauten Kapazitäten wirtschaftlich sinnvoll auszulasten", sagt Pletzer. "Als notwendige Konsequenz haben wir unsere Produktionsmengen der schwächeren Nachfrage angepasst und uns aus wirtschaftlich nicht sinnvollen Volumengeschäften zurückgezogen."
In Westeuropa wächst der…