Klaus Peter Teipel
Klaus Peter Teipel während seines Vortrags in Kassel.
diy plus

Kongress II

Baumärkte in Bedrängnis

Der Vortrag von Klaus Peter Teipel in Kassel machte deutlich, dass die deutschen Baumärkte auch in Konkurrenz zu vielen anderen Vertriebskanälen stehen.
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Ist die Branche für die Zukunft gewappnet? Dieser Frage widmete sich auf dem 16 BHB-Baumarktkongress in Kassel Anfang Dezember 2015 der Marktforscher Klaus Peter Teipel, Inhaber research & consulting, in seinem Vortrag „DIY 2015 – Fit for the future“. Mit Blick auf das Jahr 2015 betonte Teipel, der Praktiker/Max-Bahr-Effekt der Vorjahre sei mittlerweile weitgehend kompensiert und verlorene Marktanteile zurückgewonnen worden, und dies über alle Vertriebskanäle.
Der deutsche DIY-Kernmarkt (Baumärkte, der Fachhandel und Kleinbetriebsformate) werde Teipel zufolge prognostiziert auf das Gesamtjahr 2015 mit einem Gesamtumsatz von 43,94 Mrd. € im Vorjahresvergleich leicht zulegen (plus 1,9 Prozent), die Baumärkte könnten mit 21,29 Mrd. € ein überdurchschnittliches Plus von 3,0 Prozent erzielen. Für das Jahr 2016 rechnet der Marktforscher damit, dass der DIY-Kernmarkt mit rund 44,41 Mrd. € erneut wachsen werde, ebenso wie die Baumärkte (21,58 Mrd. €, plus 1,4 Prozent).
Dennoch seien die Baumärkte im Wettbewerb der Vertriebskanäle nicht auf dem Niveau früherer Zeiten, Fachhandel, Handwerk, Internet-Pure-Player und Distanzhandel setzten der Branche zu. Aktuelle Konzepte ließen eine adäquate Teilhabe an der Marktentwicklung nicht zu. Zukünftige Wachstumshebel sieht Teipel in der Optimierung bestehender Verkaufsflächen und -konzepte. Kleinflächenkonzepte etwa böten starke Wachstumspotenziale und seien daher bereits im Fokus zahlreicher Marktakteure.
Beachtet werden müsse auch der Megatrend „Do-it-for-me“: Im Lichte der demografischen Entwicklung steige die Dienstleistungsorientierung der Verbraucher, dies spiegele sich nicht zuletzt in den derzeit steigenden Marktanteilen des Handwerks wider. Insgesamt müsse die Branche das eigene Profil schärfen, überzeugender Verkaufen, im perfekten Zusammenspiel von Stationär- und Onlineangeboten selbst agieren und die Kunden mit attraktive Preisen, Warenpräsentation und Warenqualität sowie Beratungs- und Verkaufskompetenz ansprechen.Teipels Vortrag gehörte zu den Highlights des Kongresses, gelang es dem Referenten doch, die analytischen und die prognostischen Teile überzeugend zu verbinden und seine Kernthesen plausibel zu vertreten.
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