Hauptgrund für diese Entwicklung ist die Struktur des grünen Einzelhandels: Er ist weitgehend von inhabergeführten Stand-alone-Märkten geprägt. Möglichkeit und Notwendigkeit, eine Filiale im Ausland zu eröffnen, bestehen bei diesen Betreibern nicht in dem Maße wie bei großen Handelsgruppen.
Aber natürlich gibt es Ausnahmen. Die wichtigste ist Dehner. Die Gartencenter-Kette hat den Schritt über die Grenze 1996 getan und ein erstes Gartencenter in Österreich eröffnet. Aktuell betreibt Dehner dort neun seiner insgesamt 112 Standorte.
Auch die Kooperationen des Gartenhandels sind in nur geringem Umfang im Ausland tätig. So gehören zur Sagaflor Standorte in der Schweiz (19), in Österreich (13) und Tschechien (1). Die Ekaflor hat Mitglieder mit zwölf kleineren Gartencentern in Österreich. In Russland ist die Sagaflor in reinen Beratungsprojekten tätig geworden. So hat die Kooperation die Realisierung des Gartencenters Planeta Leta ("Planet Sommer") begleitet, das 2012 im Nordkaukasus eröffnet wurde. Ein weiteres Projekt war der zweite Standort des Gartencenterbetreibers Darwin, der 2014 in Moskau seine Pforten geöffnet hat.
Während der Expansionsdrang deutscher Gartencenterbetreiber im Ausland nur mäßig ausgeprägt bleibt, gab es auch umkehrt nur wenige Versuche ausländischer Unternehmen, hierzulande Fuß zu fassen. So hatte die österreichische Gartencenterkette Bellaflora in Bad Aibling einen Markt, den sie allerdings 2010 aufgegeben hat.
Erst in diesem Jahr kam wieder Bewegung von außen in die Szene. Seit Januar 2015 ist die niederländische Franchisegruppe Intratuin mit zwei Gartencentern in Deutschland aktiv. Und sie verspricht, es nicht bei diesen zwei Standorten bewenden zu lassen.