Eigentlich liegt der Gedanke ja ganz nahe – jetzt hat ihn die Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main RWZ (man möchte fast schreiben: endlich) aufgegriffen: Aus ihrer Tradition und Nähe zum ländlichen Raum hat diese Raiffeisen-Hauptgenossenschaft ein eigenes neues Vertriebskonzept gemacht. Nicht langweiliger Landhandel zwischen staubigen Futtersäcken und vergilbten Pflanzenschutzpackungen, sondern ein durchdachtes Nahversorgerangebot, das mit dem vermeintlich herben Charme des Landlebens nicht zuletzt bei den vielen aufs Land geflüchteten Städtern punkten will.
Und das hört sich dann so an: „Die neue Lust auf Land“, lautet der Slogan zu der neuen RWZ-Vertriebsmarke Landwelt. Wie man sich in der Kölner Zentrale diese Landwelt vorstellt, kann seit Mitte März in der Eifel besichtigt werden: Der bisherige Raiffeisenmarkt in Kreuzau bei Düren ist zum Pilotstandort umgerüstet worden und hat als erster Landwelt-Markt seine Pforten geöffnet. Wenn man erste Erfahrungen ausgewertet hat, sollen es bis zum Jahresende drei bis vier Standorte werden. Danach ist an eine Multiplikation des Konzeptes mit rund fünf Umstellungen pro Jahr gedacht.
Überhaupt hören Klaus Seiwert, Leiter des Geschäftsbereichs Märkte/Baustoffe, und Vertriebsleiter Daniel Sieper, die das Konzept maßgeblich entwickelt haben, sehr stark auf das, was die Kunden ihnen sagen. In Kundenforen schon zwei Jahre vor dem Landwelt-Start haben sie herausgehört, was von den Raiffeisenmärkten erwartet wird: Sie gelten als ländlicher Nahversorger – nicht als Baumarkt – mit starker Verbindung zur Region.
Die Konsequenz daraus springt ins Auge: Am Eingang des Marktes stößt der Kunde auf das nach dem Vorbild von Marktständen gestaltete Modul „Region“. Hier werden regionale Lebensmittel angeboten. Für die Eifel ist die RWZ eigens eine Kooperation mit der Regionalmarke Eifel eingegangen. Löwenzahnhonig, naturtrüber Streuobstapfelsaft, Wurstspezialitäten oder Edelbrände – so schmeckt dieses Sortiment.
Neben der „Region“ gibt es vier weitere Welten, in die die Fläche von 900 m² eingeteilt ist: „Haus“, „Garten“ (mit 100 m² Kalthalle und 150 m² Freifläche), „Tier“ sowie „Kind“. Letzteres ist kein für Raiffeisen neues Sortiment, aber in dieser Intensität wird es nur in der Landwelt auf 60 m² gepflegt. Und konsequenterweise steht die Sortimentsauswahl in engem Bezug zum Konzept: Dem ländlichen Nachwuchs werden beispielsweise Spielzeugtraktoren in großer Auswahl geboten.
Viel getan hat sich in der…