Nun legt Häusel sein zweites Werk vor. Auch dieses arbeitet auf der Grundlage jüngster Gehirnforschung und den Grundannahmen des limbischen Systems. „Weit mehr, als wir auch nur im Entferntesten ahnen, wird unser Denken und Handeln von Kräften gesteuert, die sich im Laufe der Milliarden Jahre alten Evolution als besonders erfolgreich erwiesen haben“, stellt Häusel fest.
Nun wendet er diese Theorie statt auf das Einkaufsverhalten der Endverbraucher auf den Unternehmenserfolg an. Nachdrücklich fordert der Autor einen Paradigmenwechsel. Das rein rationale, vorwiegend in greifbaren Prozessen, Zahlen, Techniken denkende Handels-Management greife viel zu kurz. Denn auch in den Zimmern unternehmerischer Entscheidungsmacht führen seiner Auffassung nach die unbewusst ablaufenden, verhaltenswirksamen Programme des limbischen Systems Regie.
Häusels Ansatz, er nennt ihn „limbisches Management“, verspricht außergewöhnliche Erfolge. Als Beispiele führt er Unternehmen an wie dm-Drogeriemarkt, Aldi oder Ikea. Die Verantwortlichen dort würden zahlreiche Prinzipien des limbischen Managements bereits praktizieren. Eine starke Wachstums- und Innovationskraft, hoch motivierte Mitarbeiter und ein faszinierender Marken-Auftritt seien der Lohn dafür.
Nun dürfen hochtrabende Begriffe von Paradigmenwechsel und wissenschaftlicher Revolution, wie sie im Vorwort von „Limbic Success“ bemüht werden, getrost als Trommeln in einem eh schon von lautem Getöse erfüllten Bücherdschungel verstanden werden. Doch es bleibt der bemerkenswerte Hinweis, dass das Buch die Aufmerksamkeit lenken will auf Prozesse jenseits der Ratio.
Daraus eröffnen sich den nach Rat Ausschau haltenden Führungskräften anregende Denk- und Sichtweisen. Außerdem trägt das Werk dazu bei, mehr über die Erfolgsfaktoren von Unternehmen – namentlich Kunden und Mitarbeiter – sowie deren Motive und Motivatoren, zu erfahren. Die Beispiele transportieren Häusels…