2001, Nr. 4, S. 56 Sanitär Trends in Sanitär Lotoseffekt und Wellness Das Bad verändert sich: immer noch funktional, doch zunehmend auch Erlebnis Eigentlich ist es ein Paradoxon. Aber so drücken sie es aus, die Trendforscher der Messe ISH: Luxuriöse Bescheidenheit macht sich breit im Bad. Anders ausgedrückt: Solide Wertigkeit ist gefragt. Ausdruck findet dies in der Wahl der Materialien: Holz, Metall, Glas und Granit setzen die Highlights, schnörkellos und massiv und häufig mit deutlichen Anleihen aus der Badekultur der Antike. Wenig verändert sich dagegen im Bereich der Farben. Obwohl immer wieder angekündigt, will die Wende zurück zu mehr Buntheit nicht so recht gelingen. Wenn überhaupt, dann setzen sich zarte Pastelltöne durch. Deutlich breiter wird das Spektrum bei Badmöbeln. Hier dominieren edle Hölzer, satiniertes Glas, Aluminium, Naturstein und großflächige Spiegel. Außerdem zeigt sich ein Trend, der auch bei Küchen zu beobachten ist: Die Möbelfronten dehnen sich in die Horizontale aus. Gleichzeitig greift die Liebe zum Landhaus-Stil weiter um sich. Selbst Glaseinsätze mit Spanngardinen feiern ihr Come-back. Hand in Hand geht diese Entwicklung mit der Wiederentdeckung von Waschschüsseln und Kommoden. Parallel dazu: Die sachlich kühle Linie im modernen Design. Außerdem wird der fernöstliche Einrichtungsstil aufgegriffen. Bei den Badmöbeln liegen nach wie vor helle Hölzer wie Ahorn, Erle oder Birke im Trend. Sie bekommen allerdings zunehmend Konkurrenz von dunkleren Dekoren: Vor allem Kirschbaum ist zunehmend gefragt. Außerdem sorgen Flächen in Metalloptik, in zumeist matter oder sichtbar strukturierter Ausführung für einen futuristischen Look. Trends auf der ISH: Lösungen für kleine Bäder von Kohler. Schmutzabweisende Oberflächen Ein wichtiges Thema auf der ISH bildete auch das Thema schmutzabweisende Oberflächen, auch "Lotos Effekt" genannt. In den letzten Jahren riss die Reihe der Hersteller nicht ab, die entweder gänzlich neue oder modifizierte Formen pflegeleichter Oberflächen vorstellten. Vor allem ein Minus an Zeit- und Kraftaufwand beim Saubermachen gilt als überzeugendes Plus. Hinzu kommen ökologische Argumente wie der geringere Verbrauch von Reinigungsmitteln und Wasser. Weiterentwicklungen zielen insbesondere auf die Aspekte Haltbarkeit und Hygiene. Obwohl für pflegeleichte Oberflächen milde Reiniger empfohlen werden, sollten sie den zeitweisen Einsatz von Scheuermitteln schadlos vertragen und trotzdem ihre Schmutz…