2001, Nr. 3, S. 12 Titel Praktiker Ein Schiff wird kommen Turbulent geht es bei Praktiker zu. Dabei ist das Unternehmen im Kern besser, als es oft dargestellt wird Wie ein Schiffsbug ragt der Haupteingang hervor. Das hat etwas Dynamisches, nach vorne Gerichtetes. Wie ein Eisbrecher fast durchpflügt das typische Praktiker-Entree in Saarbrücken das Baumarktgelände an der Mainzer Straße. Fehlt nur noch, dass Kate Winslet und Leonardo DiCaprio mit ausgebreiteten Armen die Kunden begrüßen: Titanic an der Saar? Doch Vorsicht, das Bild ist gefährlich, denn vom Untergang bedroht fühlt sich die Unternehmensspitze in keinem Fall. Wohl aber in gefährlichem Fahrwasser, denn über keinen Baumarktbetreiber wurde in den vergangenen Jahren so viel spekuliert wie über die Metro-Tochter aus Kirkel. Nase im Wind: der Eingangsbereich vom Praktiker-Markt in Saarbrücken. Rundgang durch den am 27. Dezember vergangenen Jahres in Saarbrücken eröffneten und rund 11.300 m2 großen neuen Baumarkt, sozusagen vor der Nase der Firmenzentrale in Kirkel. Praktiker-Vorstandsmitglied Lars C. Jensen erläutert, was sich bei Praktiker binnen eines Jahres alles verändert hat, von der Behanghöhe und Gestaltung über Lieferantenauswahl, Marktgestaltung und Produktdichte bis zu neuen Serviceeinrichtungen und Verantwortungsstrukturen. In allen Praktiker-Märkten in Deutschland wurden inzwischen die Sortimente umgestellt, über 20 wurden bereits baulich auf das neue Konzept umgestellt. 2001 sollen bis zu 30 weitere Total-Umstellungen erfolgen. Diese Märkte, so versichert Jensen, verzeichnen Umsatzzuwächse im zweistelligen Bereich. Ein Blick auf die Aktionsfläche im Gartencenter mit Trockenblumen und Bücherkiste. Würde es nur schon mehr von diesen umgestellten Baumärkten geben, Praktiker müsste sich dann vielleicht nicht so oft gegen Übernahmegerüchte wehren. Denn für den unvoreingenommenen Betrachter ist die neue Qualität in den Märkten augenfällig, ja fast greifbar. Mehr Licht, mehr Übersicht, mehr Marken. Und auch das Personal strahlt mehr Kompetenz und Hilfsbereitschaft aus: Äußerliches spiegelt sich auch nach innen. Was nutzten die angebotenen 70.000 Artikel, wenn das Ambiente nicht stimmen würde? Dabei stört auch nicht, dass der Saarbrücker Markt ein zweigeschossiger Baumarkt ist. Das war früher mal ein Sakrileg, doch heute gibt es schon ein paar dieser "Doppelstöcker". Manchmal macht es die schiere Masse. Angebote auch für den Profi und Semi-Professionellen. Über 388…