Page 49 - diy Fachmagazin Ausgabe 04/2024
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Foto: Armin Buhl
Mitarbeiterinnen der Spätschicht
reserviert, das sollte besser kon-
trolliert werden, so die initiative
Forderung. Nach dem Austausch
mit Dürr, hatten die Beteiligten
zugegeben, die Sache zu ein-
seitig betrachtet zu haben. „Man
muss immer das Ganze sehen,
schließlich arbeiten auch Män-
ner in der Spätschicht“, so Dürr.
Die internationale Ausrich-
tung der Gruppe mache diese Ob-
jektivität sogar noch wich tiger,
denn jede Region birgt ihre eige-
nen Herausforderungen. Ein Bei- dürfe daher trotz allem nicht er- land anders sind sowie dass es auf Themen und Entscheidungen
spiel ist das an die Gardena Divi- warten, dass sich die Situation sich um einen ländlichen Raum hat als ihre männlichen Kollegen
sion angeschlossene US-ameri- bezüglich weiblicher oder nicht- handelt. Zusätzlich liegen die in vergleichbaren Funktionen.
kanische Unternehmen Orbit Irri- weißer Bewerber schlagartig än- meisten der Führungspositionen „Ich bin absolut davon überzeugt,
gation. Das Unternehmen hat dere. „Was wir tun können, ist zu im technischen Bereich, der im dass gemischte Teams bessere
seinen Sitz in Salt Lake City, einem hinterfragen, wie wir damit umge- Allgemeinen immer noch weni- Ergebnisse erzielen“ betont sie.
großen Zentrum der mormoni- hen und wo wir Verbesserungen ger weibliche Bewerber anzieht. Das lasse sich natürlich nur
schen Glaubensrichtung. „Das sind ansetzen können“, so Dürr. Im Zuge der Neustrukturierung schwer messen, jedoch könne
einfach andere regionale und kul- Als innereuropäisches Bei- der Division hat Gardena daher am Ende nur jeder von einer
turelle Gegebenheiten vom ge- spiel führt Dürr Tschechien an: darauf geachtet, auch junge möglichsten breiten und objek-
samtgesellschaftlichen Umfeld Während dort zwar eine nahezu Frauen in gute Ausgangsposi- tiven Entscheidungsfindung pro-
her. Salt Lake City hat einen Ein- ausgeglichene Belegschaft an- tionen für spätere Karriere schritte fitieren. Zudem stehen Diver-
wohneranteil von rund 75 Prozent gestellt ist – 48 Prozent Frauen zu bringen, insbesondere in tech- sitäts-Themen in der Mitte der
weißen Menschen. In ganz Utah zu 52 Prozent Männern –, sieht nischen Berufen – die Ergebnisse Gesellschaft und interessieren
sind es sogar rund 90 Prozent. es auf Führungsebene schon dessen gilt es laut Sarah Dürr auch potenzielle Arbeitnehmer.
Noch dazu haben die Mormonen wieder deutlich männlich domi- nun abzuwarten. „Man muss sich heute damit aus-
ein anderes Frauenbild, daher nierter aus. Man dürfe dabei aber Denn aus eigener Erfahrung einandersetzen, alleine schon, um
sind dort deutlich weniger Frauen nicht vergessen, dass Gesell- weiß sie, dass sie als Frau oft- ein attraktiver Arbeitgeber zu
berufstätig“, erklärt Dürr. Man schaft und Kultur im Nachbar- mals einen anderen Blickwinkel bleiben“, befindet Dürr.
Dennoch hält sie nichts von
Foto: Husqvarna Group können wir als Division nur ein
Zwängen. „Genau wie die Gruppe
Ziel vorgeben und dieses Ziel
dann an den jeweiligen Stand-
orten bestmöglich fördern, ohne
aber andere Personengruppen
zu benachteiligen“, fasst Dürr zu-
sammen. „Letzten Endes muss
immer der beste Kandidat eine
Stelle bekommen, unabhängig
von anderen Faktoren.“
Diversität wird bei der
Husqvarna-Gruppe
hochgehalten.
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