Inflation und hohe Preise drücken die Stimmung

Die Erholung des Konsumklimas legt eine Pause ein

Für größere Anschaffungen fehlt den Verbrauchern das Geld, so die Einschätzung der GfK.(Quelle: Pexels)
Für größere Anschaffungen fehlt den Verbrauchern das Geld, so die Einschätzung der GfK.
26.06.2024

Die Erholung der Verbraucherstimmung in Deutschland ist im Juni vorerst zum Stillstand gekommen. Das zeigt das aktuelle GfK Konsumklima powered bei NIM. Nach vier Anstiegen in Folge musste der Konsumklima-Indikator einen kleinen Rückschlag hinnehmen. Neben den etwas rückläufigen Einkommensaussichten ist dafür vor allem die Sparneigung verantwortlich, so die Experten.

Der klare Aufwärtstrend der Einkommenserwartung ist im Juni – zumindest für den Moment – zum Stillstand gekommen. Wesentlicher Grund dafür dürfte laut Einschätzung der GfK-Experten der Anstieg der Inflationsrate sein. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes betrug die Teuerungsrate im Mai dieses Jahres 2,4 Prozent, nachdem sie im März und April jeweils bei 2,2 Prozent lag. Der Einfluss der Inflation auf die Einkommenserwartung wird durch eine ebenfalls im Juni durchgeführte tiefergehende Analyse des NIM zu den Einkommenserwartungen bestätigt, schreiben die Marktexperten. So gaben in einer offenen Abfrage gut 62 Prozent der Befragten die steigenden Preise als wesentlichen Grund für ihren Einkommenspessimismus an.

Anschaffungsneigung im Keller

Nach wie vor zeigt die Anschaffungsneigung der Verbraucher kaum Bewegung. Laut GfK verharrt der Indikator seit nun mehr als zwei Jahren auf einem überaus niedrigen Niveau, selbst im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zeigt sich nur ein magerer Anstieg. Die gegenwärtige Kaufzurückhaltung sei zu einem wesentlichen Teil auf steigende Preise zurückzuführen, so die Experten: den Verbrauchern fehlten sowohl die finanziellen Mittel als auch die Planungssicherheit für größere Anschaffungen.

Auch die Hoffnungen der Deutschen auf eine zügige konjunkturelle Belebung im Verlauf dieses Jahres haben im Juni einen Dämpfer erhalten. Trotz des Rückgangs im Juni sei aber davon auszugehen, dass sich Konjunkturerholung in Deutschland in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen dürfte. Allerdings wird sie nach Einschätzung der Verbraucher eher schwach ausfallen, schreibt die GfK. Erst im kommenden Jahr würden einige Wirtschaftsexperten eine leichte Beschleunigung erwarten.

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