Durchschnittsnote „drei minus“ (3,3) für den Industriestandort Deutschland: Das ist das Urteil von 150 deutschen Produktionsunternehmen, befragt in neun Kategorien durch das Marktforschungsinstitut Kantar Public im Auftrag der Unternehmensberatung FTI-Andersch. Die schlechtesten Noten erhält Deutschland dabei in den Bereichen Energiepreise und -verfügbarkeit (4,0), Regulatorik und Bürokratie (4,0) sowie der Verfügbarkeit von Fachkräften (3,9). 60 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass sich ihr Bild vom Standort Deutschland in den letzten zwei Jahren negativ verändert hat. Die besten Noten erhält Deutschland wiederum bei der Nähe zu relevanten Absatzmärkten (2,4) sowie Infrastruktur und Verkehrsanbindung (2,5).
Insgesamt plant eine Mehrheit der Unternehmen, weiter zu wachsen: 55 Prozent wollen laut der Umfrage weitere Produktionskapazitäten auf- und ausbauen. Aber: Ein Viertel (26 Prozent) erwägt die Verlagerung von Kapazitäten, 22 Prozent priorisieren eine Konsolidierung ihrer Produktionsstandorte.
Bei einem Ausbau der Produktion denken fast zwei Drittel (63 Prozent) der befragten Unternehmen an Standorte außerhalb Deutschlands, vor allem an Asien (37 Prozent, davon China 15 Prozent), Osteuropa (36 Prozent), West- und Mitteleuropa (31 Prozent) sowie Nord- und Mittelamerika (27 Prozent, davon USA 16 Prozent). Diejenigen Unternehmen, die schon in konkreten Planungen sind, ziehe es Richtung Asien (40 Prozent, 15 Prozent China), Ost- oder Westeuropa (jeweils 35 Prozent) oder Nord-, Mittel- und Südamerika (32 Prozent, 21 Prozent USA).