Immer schlimmer

Baugenehmigungen für Wohnungen: -20,6 % gegenüber Vorjahr

Die Zahl der Genehmigungen für neue Wohnungen ist stark zurückgegangen.
Die Zahl der Genehmigungen für neue Wohnungen ist stark zurückgegangen.
18.04.2023

Im Februar 2023 wurde in Deutschland der Bau von 22.300 Wohnungen genehmigt – 20,6 Prozent oder 5.800 Baugenehmigungen weniger als im Februar 2022, teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. „Die Zahl der Baugenehmigungen ist somit seit Mai 2022 jeden Monat zurückgegangen, seit Oktober 2022 betrug der Rückgang jeweils mehr als 10 Prozent.“

Von Januar bis Februar 2023 wurden damit demnach insgesamt 44.200 Baugenehmigungen für Wohnungen erteilt und damit 23,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum (Januar bis Februar 2022: 57.700 Baugenehmigungen). Zum Rückgang der Bauvorhaben dürften weiterhin vor allem hohe Kosten für Baumaterialien und zunehmend schlechtere Finanzierungsbedingungen beigetragen haben, so Destatis. In den Ergebnissen sind sowohl die Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen als auch in bestehenden Gebäuden enthalten.

 

Monatlich genehmigte Wohnungen in Deutschland.
Monatlich genehmigte Wohnungen in Deutschland. (Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis))

In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden von Januar bis Februar 2023 insgesamt 37.500 Wohnungen genehmigt, 25,6 Prozent oder 12.900 Wohnungen weniger als im Vorjahreszeitraum. Dabei ging die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser um 28,4 Prozent (-3.700) auf 9.300 zurück. Bei den Zweifamilienhäusern sank die Zahl genehmigter Wohnungen sogar um 52,4 Prozent (-2.900) auf 2.600. Auch bei der zahlenmäßig stärksten Gebäudeart, den Mehrfamilienhäusern, verringerte sich die Zahl der genehmigten Wohnungen deutlich, und zwar um 23,0 Prozent (-7.100) auf 23.700 Wohnungen.

 

Aufforderung an Politik

Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) fordert angesichts des Negativtrends, die Bundesregierung müsse „in so einer dramatischen Lage ihre Förderpolitik neu ausrichten“. Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des ZDB, warnt vor einer Abwärtsspirale am Bau: „Die Zahlen sind wahrlich düstere Vorzeichen für den so dringend benötigten Wohnungsbau hierzulande.“ Sowohl beim Mietwohnungsbau als auch sozialen Wohnungsbau müsse die Förderung temporär ohne EH-40-Standard möglich sein. „Eine zusätzliche Senkung der Grunderwerbssteuer würde Bauwilligen ebenso etwas Planbarkeit bieten wie eine Ausweitung der Sonderabschreibungen im sozialen Wohnungsneubau auf 10 Prozent. Das würde den Wohnungsbau zumindest etwas ankurbeln.“

 

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