Im Ballistol-Werk in Aham (Landkreis Landshut) hat es am Dienstag, 22. März, gebrannt. Das Feuer brach in einem Misch- und Ansatzraum aus und zerstörte diesen und zwei angrenzende Räume. Ein weiterer Produktionsraum und einige Lagerräume wurden durch das Löschwasser sowie durch starke Ruß- und Rauchentwicklung stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Schadenshöhe liegt aktuellen Schätzungen zufolge im unteren einstelligen Millionenbereich und ist, wie das Unternehmen unterstreicht, somit deutlich höher als zunächst angenommen.
Ein Produktionsmitarbeiter wurde mit schweren Verbrennungen in eine Spezialklinik geflogen, musste operiert und ins Koma versetzt werden. Er hatte mit leichtentzündlichen Flüssigkeiten gearbeitet. Inzwischen befindet er sich auf dem Weg der Besserung. Der austretende Rauch habe keine giftigen Gase enthalten, unterstreicht der Hersteller.
Weit über 100 Feuerwehrkräfte waren im Einsatz und brachten das Feuer relativ schnell unter Kontrolle. Weil im Werk Chemikalien verarbeitet werden, war auch die Schnelleinsatzgruppe gefährliche Stoffe und Güter angerückt. Nach Löschung des Brandes pumpte ein Spezialunternehmen das Löschwasser und den Löschschaum ab.
Die Kriminalpolizei hat Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Demnach kam es vermutlich durch eine elektrostatische Entladung zur Entzündung eines Lösungsmitteldampfes und des Lösungsmittels. Die Rauchentwicklung kam von angesengten Kunststoffen, Leitungen und Geräten.
Inzwischen wird ein alternativer Misch- und Ansatzraum für Ballistol vorbereitet. Somit könne, so das Unternehmen, der Betrieb voraussichtlich Ende April wieder vollständig aufgenommen werden.