Starke Einbrüche sind laut der Prognose bis Ende 2021 im stationären Schuh- (bis -17 Prozent) und modeorientierten Textilhandel (bis -22 Prozent) zu erwarten. Die ermittelten Entwicklungsverläufe basieren den Angaben zufolge auf einer breit angelegten Befragung großer wie kleiner Handelsunternehmen sowie aller Fachbereiche des BBE-Verbunds.
Neben der Analyse verschiedener Handelsbranchen beschäftigt sich das Whitepaper auch mit Unterschieden zwischen verschiedenen Handelslagen, von der Innenstadt über Shopping-Center bis hin zu Stadtteil- und Fachmarktzentren, sowohl in großen als auch in mittleren und kleinen Städten. "Grundsätzlich immunisiert eine starke Nahversorgungsfunktion am meisten, weil sie für nachhaltige Frequenz auch für die anderen Anrainer vor Ort sorgt", erläutert Joachim Stumpf, Geschäftsführer von BBE und IPH.
In den Innenstädten tauchen vor allem Unterschiede hinsichtlich der Einwohnerzahl auf. "Je größer eine Stadt, desto eher erfüllt die Innenstadt keine reine Nahversorgungsfunktion mehr, sondern strahlt weiträumig mit einem Angebot an übergeordneten Waren ins Umland aus", so Leif Krägenau, Leiter Research von BBE. In den Metropolen sind daher Umsatzeinbußen von bis zu 30 Prozent zu erwarten, in großen Mittelstädten (bis zu -25 Prozent), während kleinere Städte (bis zu -20 Prozent) etwas weniger betroffen sind.
Die dritte betrachtete Lagekategorie umfasst Fachmarkt- sowie Stadtteilzentren, denen die robustesten Prognosen bescheinigt werden. Während Fachmarktzentren 2020 maximal 8 Prozent weniger Umsatz erwirtschaften sollten, könnten Stadtteilzentren, also weitestgehend auf Grundversorgung ausgerichtete Standorte, mit geringem Anteil von Nonfood-Angeboten, sogar um 2 Prozent mehr Umsatz erzielen könnten als ohne Covid-19.