Harte Zeiten musste Dresselhaus schon lange vor Corona durchleben. Diverse Entscheidungen brachten das Unternehmen ab 2016 ins Schlingern. Eine Restrukturierung folgte und mündete Ende 2019 im Verkauf des Unternehmens. Mit Wirkung zum 11. März 2020 gingen schließlich alle Gesellschafteranteile der vier Inhaberfamilien der Joseph Dresselhaus GmbH & Co. KG im Rahmen einer Nachfolgelösung an die niederländische Industrie-Holding Nimbus. Mit diesem neuen Investor und dem neuen CEO Thomas Besch geht es inzwischen wieder bergauf.
„Wir haben unsere Krise vor der Krise gehabt und sind dadurch in der Krise bestens aufgestellt. Die für eine optimale Zukunftsaufstellung notwendigen Maßnahmen sind herausgearbeitet“, sagt CEO Thomas Besch. „Mit Beginn von Corona und dem neuen Gesellschafter haben wir nochmals nachgeschärft und den Maßnahmenkatalog um zusätzliche Effizienzsteigerungs- und Kostensenkungsaktivitäten erweitert und den Vertrieb optimiert. Diesen Verbesserungsprozess führen wir mit aller Konsequenz weiter, um schnellstmöglich in die Erfolgsspur zurückzukehren.“
Stabile und effiziente Prozesse stellten nachhaltig die Kundenzufriedenheit und den Kundennutzen sicher, ist der Geschäftsführer überzeugt. Es gehe immer darum, den Partnern aus Industrie und Handel echte Mehrwerte zu bieten, die über das reine Sourcing hinausgehen. „Unser Selbstverständnis ist, einen wesentlichen Ergebnisbeitrag zur Effizienzverbesserung durch Fertigungsflussoptimierung, Taktung und Bestandsoptimierung bei unseren Kunden zu leisten. Dazu zählt auch, möglichst früh in den Veränderungs- und/oder Konstruktionsprozess eingebunden zu werden. Dadurch können wir unsere Kunden ganzheitlich optimal beraten. Kundenzentrierung ist unsere Herkunft, unsere Zukunft und vor allem unser Mehrwertanspruch. In diesem Zusammenhang wird die Digitalisierung auch eine wesentliche Bedeutung einnehmen. Wir stellen uns dieser Herausforderung und werden uns entsprechend positionieren“, kündigt er an.
Das Unternehmen feiert in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag. Corona-bedingt fiel die große Feier aus. Dennoch zelebrierten und würdigten Geschäftsführung und Managementteams vor Ort das Jubiläum. Die über Deutschland verteilten Standorte sind Branchen-Kompetenzzentren mit angepassten regionalen Schwerpunkten. „Das Zusammenwachsen und der enge Austausch zwischen den Niederlassungen sind mir extrem wichtig, um Potenziale zu heben und Synergien zu nutzen“, so Thomas Besch.
Wie das Unternehmen mitteilt, verzeichnete es im Corona-Jahr einen markt-unüblich nur geringen Umsatzrückgang. Dies sei zum einen auf die umgesetzten Maßnahmen, insbesondere aber auf die breite Branchen-Diversifikation, das Hinzugewinnen von Neukunden und die Ausdehnung des Lieferportfolios bei wesentlichen Bestandkunden zurückzuführen.
Die Joseph Dresselhaus GmbH & Co. KG …
… mit Hauptsitz in Herford und fünf weiteren Standorten in Deutschland ist ein Anbieter von Norm- und Zeichnungsteilen im Segment Befestigungstechnik, Verbindungselemente und Beschläge für Industrie- und Handelskunden aus verschiedensten Branchen. Dazu gehören Möbelproduzenten, Automobilzulieferer, Landmaschinenhersteller sowie die holz- und metallverarbeitende Industrie. Darüber hinaus beliefert das Unternehmen Baumärkte, Baustoffhändler, den Eisenwaren-Fachhandel sowie den Kfz-Teile- und Elektroinstallationsgroßhandel. Im Jahr 2019 erwirtschaftete das Unternehmen einem Gruppenumsatz von 210 Mio. Euro und beschäftigte 813 Mitarbeiter.