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Alt werden auf dem Balkon

Die meisten Menschen über 70 wollen so lange wie möglich selbständig bleiben. Das erfordert oft den altersgerechten Umbau der Wohnung.
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Das Schöne an der Demographie ist, dass sich mit harten Zahlen arbeiten lässt. So lässt sich heute schon mit Sicherheit sagen, dass in 15 Jahren ein Viertel der Privathaushalte in Deutschland von Personen bewohnt werden, die 70 Jahre und älter sind. Konkret sind dies zehn Millionen Haushalte. Gleichzeitig steigt die Zahl der Singlehaushalte immer weiter an. Doch wie wollen die Bundesbürger im Alter überhaupt wohnen? Und welche Auswirkungen hat dies auf den Einzelhandel? Eine repräsentative Umfrage von TNS Emnid unter deutschen Mietern und Eigentümern ab 50 Jahre im Auftrag von Verbänden der Bau- und Immobilienwirtschaft gibt darauf einige Hinweise. Je älter eine Person ist, desto länger wird die Wohndauer in der aktuellen Wohnung. Bei Wohneigentümern wohnen 91 Prozent der über 50-jährigen länger als zehn Jahre in ihrer Wohnung, bei Mietern sind es immer noch rund 60 Prozent. Ganz klar: Die Mobilität nimmt mit zunehmendem Alter ab. Doch wenn es um die bevorzugte Wohnform im Alter geht, dann sind sich Mieter und Eigentümer einig: Zwei Drittel der Befragten bevorzugen ein eigenständiges Leben in einer gewöhnlichen Wohnung oder in einem Haus. Nur ein Drittel möchte zwecks altersgerechtem Wohnen umziehen. Jeder zweite würde laut Emnid stattdessen lieber die Wohnung oder das Haus umbauen. So stufen 84 Prozent den Einbau von altersgerechten Techniken und Kommunikationsmitteln wie Hausnotruf oder Kommunikation mit Ärzten und Pflegern als wichtig ein. Ein barrierefreier Zugang zur Wohnung beispielsweise durch weniger Treppen oder den Einbau eines Fahrstuhls sowie bauliche Anpassungen in der Wohnung wie eine bodengleiche Dusche kommen hinzu. Auch Sicherheitsmaßnahmen wie eine Gegensprech- oder Alarmanlage spielen für 72 Prozent der Befragten eine Rolle. Gerade das Thema Sicherheit gewinnt für ältere Menschen, insbesondere Frauen, zunehmend an Relevanz. Von zentraler Bedeutung für ältere Menschen ist ein ausreichendes Angebot an Hilfsleistungen. In erster Line bezieht sich dies natürlich auf Pflege- und Haushalt. Aber auch Hilfe bei kleineren Reparaturen (66 Prozent) und bei Einkäufen (66 Prozent) werden als wichtig eingeschätzt. Im Schnitt können die Befragten für Serviceleistungen oder altersgerechte bauliche Veränderungen rund 280 € im Monat aufbringen. Bei Eigentümern ist dies mehr (384 €), bei Mietern weniger (161 €). Mieter mit beispielsweise einem monatlichen Haushaltseinkommen von bis zu 1.500 € können laut Emnid zu ihren monatlichen Wohnkosten…
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