Klar wurde, dass das vergangene Jahr was Umsätze, Renditen und Boni anging, wohl eines der besten der Hagebau-Geschichte war. Allerdings wurde in den Reden des Aufsichtsratsvorsitzenden und der Geschäftsführung auch herausgestellt, dass man für das laufende Jahr keine Wiederholung der Rekordergebnisse erwarte. Bei allem Lob, so wurde deutlich, die Konsumzurückhaltung und der stete Preiswettbewerb gehen auch nicht spurlos an der Hagebau vorbei.
Das Gesellschaftertreffen fand in diesem Jahr in Wien statt; im Bild spiegelt sich der Stephansdom in einer Glasfassade.
Apropos Wettbewerb: Da müssten, so Rolf J. Wertheimer (Aufsichtsratsvorsitzender) und Michael Baumgardt (Geschäftsführer) unisono, die Gesellschafter der Kooperation mehr machen. Gerade in Hinblick auf die beständige Zunahme von Baustoff-Drive-Ins der Baumärkte „müssen unsere Platzhirsche mehr Power machen“, so Baumgardt. Er schränkt aber ein: „Das, was meine Baumarktkollegen da machen, machen sie sehr gut. Aber ehrlich gesagt machen sie es in erster Linie auch in diesem Bereich nur über den Preis.“ Und Wertheimer stellt fest: „Moderne Flächenkonzepte und Warenpräsentationen, eine professionellere Außenkommunikation und eine aggressivere Werbung müssen von uns Gesellschaftern eingesetzt werden, wenn wir erfolgreich sein wollen.“
Von der Industrie forderte Wertheimer „ein klares Bekenntnis zum Vertriebsweg Fachhandel“. Der Vertrieb von Baustoffen, die in klassischen Baumärkten angeboten werden, habe mittlerweile eine Eigendynamik erreicht, die dem Fachhandel Sorge bereite. Wenn die Industrie in diesem Bereich aktiv werde, dann nur mit „No-Name“-Produkten. Im Gegenzug forderte er seine Mit-Gesellschafter auf, die zahlreichen Konzepte, die die Zentrale anbiete, auch in den Betrieben umzusetzen. Vielleicht, so Wertheimer, mangele es da auch an Kommunikation und Selbstdarstellung.
Ungewohnt: Die diesjährige Gesellschafterversammlung der Hagebau wurde mit Musik eröffnet.
„Intensiv“, so Wertheimer, mache sich die Hagebau auch Gedanken über die Ausdehnung ihres…