Aber der Verband verwendet auch Begriffe wie „fatal schlechte Ertragslage“ und „Kostenlawine“, um die Großwetterlage in der DIY-Branche zu beschreiben. Konnten in den letzten Jahren die Kostensteigerungen nur sehr unzureichend an den Markt weitergegeben werden, hat sich die Kosten-Ertragsschere durch zusätzliche Fixkostenbelastungen infolge unbefriedigender Kapazitätsauslastungen in den letzten 15 Monaten bei gleichzeitigem starken Preisanstieg in allen Kostenbereichen weiter geöffnet, stellt der Verband fest.
So sind die Vormaterialkosten für Stahl und NE-Metalle in allen Qualitäten innerhalb eines Jahres um 15 bis 30 Prozent explodiert. Ähnlich sieht es bei ölgebundenen Vormaterialien aus, die sich um 15 bis 20 Prozent verteuert haben – und das trotz der derzeit günstigen Währungsrelation zum Dollar.
Bei den Personalkosten stellt der Verband einen Anstieg um nahezu fünf Prozent fest. Die Kosten für Energie, Versicherungsprämien oder fremde Dienstleistungen übertreffen diese Quote noch deutlich. Und ab Herbst, so klagt Bau + DIY, fallen dann auch noch Mautgebühren auf deutschen Autobahnen an.
Kostentreiber Handel
Als Kostentreiber macht der Verband aber auch den Handel aus – der DIY-Himmel verdunkelt sich auch aus dieser Richtung. Als indirekte Kosten aus der Prozesskette werden die steigende Zahl und immer kürzere Intervalle von Marktumbauten genannt, außerdem zögen auch „handelsseitige Eingriffe in die Logistik“ Ertragseinbußen auf Lieferantenseite nach sich, „die existenzgefährdend werden“.
Betriebsintern, so meint die Bau + DIY-Geschäftsführung, lassen sich diese Kosten trotz Rationalisierungen nicht länger auffangen. Deshalb kämen die DIY-Lieferanten „nicht mehr umhin, Preisanpassungen im mittleren einstelligen Bereich selbst bei hartem Widerstand der Handelspartner durchzusetzen“. Das sei „im beiderseitigen Interesse zwingend notwendig“, argumentiert der Verband, „um die gewohnte Leistungsfähigkeit der Lieferanten auch weiterhin auf dem erforderlichen Niveau zu halten“.