diy hatte drei Fragen gestellt:
Rabattaktionen - sind sie nur ein kurzfristiges Umsatzstrohfeuer, oder haben sie z.B. in diesem Jahr wirklich längerfristig den Markt belebt?
Umsatzplus versus Renditeminus - was bringen DIY-Handelsunternehmen Rabattaktionen wirklich?
Ist die Industrie in dieser Frage willenloses Opfer, oder holt sie sich z.B. durch Kürzungen bei den WKZ's die Kosten wieder rein?
Dieter Jäger, I&M:
Rabattaktionen mit größeren Preisnachlässen führen kurzfristig (zwei bis drei Tage bei Anzeigen; ca. eine Woche bei Beilagen) zu einer erheblichen Umsatz- und Frequenzsteigerung. Nach diesen Zeiträumen reduzieren sich die Umsätze und die Kundenfrequenz wieder auf das vorherige Niveau.
Mittel- bis langfristig negative Ergebnisse. Dem Verbraucher wird signalisiert, dass die bisherige Preisbasis überhöht ist und Riesen-Gewinnspannen durch den Handel erzielt werden. Die Glaubwürdigkeit des Handels geht verloren. Sollte der überwiegende Teil der Baumarktbetreiber nur noch diese Werbestrategie verfolgen, wird es nur Verlierer geben. Die Kunden werden dadurch nur noch auf den Preis fokussiert. Produktqualität und qualitative Beratung werden nicht mehr wahrgenommen. Dies führt mittelfristig zu einer gravierenden Reduzierung der Erträge.
Die Industrie sieht in erster Linie den erhöhten Absatz ihrer Produkte. Trotz Dementi sind wir der Meinung, dass solche Rabattaktionen von den Herstellern mit gesponsert werden. Nur durch gebündeltes Vorgehen der Baumarktbetreiber - ggf. über den BHB - kann auf die Industrie eingewirkt werden, solche Preisaktionen nicht zu unterstützen bzw. sich nicht daran zu beteiligen.
Herbert Schwanz, Nowebau:
Rabattaktionen haben mittlerweile den Charakter von Störfeuer, in dem sie dafür sorgen, dass Händler und Mitarbeiter sich sehr intensiv darüber unterhalten. Eine längerfristige Belebung des Marktes ist nicht spürbar. Teilweise ist feststellbar, dass sogar freche Rabattaktionen (wie z. B. "20 Prozent auf alles!") nur noch eine verhaltene Reaktion beim Endverbraucher…