2001, Nr. 3, S. 28 Handel Wertschöpfung Der Handel muss die Industrie stärker einbinden Konzentrationsprozesse und hoher Wettbewerbsdruck erfordern aktuelle Konzepte zur Ausnutzung aller noch verfügbaren Optimierungsreserven Derzeit begegnet man in den führenden Wirtschafts- und Fachpublikationen einer großen Vielfalt von "E"- Begriffen und anderen neuen Wort-Kreationen, die diesen Trend begleiten. Doch welche Konzepte stehen hinter Begriffen wie Supply Chain Management (SCM), Collaboration oder gar CPFR? Entlang der gesamten Wertschöpfungskette (Supply Chain), angefangen vom Produzenten über das Lager des Herstellers und des Händlers bis hin in eine Filiale und zum Konsumenten, sind große Einsparpotenziale vorhanden. Doch werden diese Optimierungsmöglichkeiten und die daraus resultierenden finanziellen Vorteile von den Unternehmen noch nicht hinreichend genutzt. Dass in den Supply Chains noch erhebliches Einsparpotenzial steckt und deutsche Unternehmen durch die gezielte Verbesserung von Beschaffungs- und Distributionsprozessen rund 50 Mrd. ? einsparen könnten, zeigt eine aktuelle Studie der internationalen Strategie- und Beratungsgesellschaft Bain & Company. Zum Thema Supply Chain Management (SCM) wurden 300 deutsche und amerikanische Unternehmen aus den Branchen Automobilindustrie, Handel und Informationstechnologie befragt. Durch die Optimierung der logistischen Wertschöpfungsketten lassen sich laut Bain zudem neue Umsatzquellen erschließen und der Unternehmenswert steigern. Über Internettechnologie werden die Lieferanten viel stärker als bisher in Unternehmensprozesse vom Einkauf über die Produktion bis hin zum Absatz eingebunden. Gemeinsame Planung dank "Supply Chain". Unter anderem kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass Planungsvorgänge innerhalb von mehrstufigen Supply Chains heute noch zu oft unabhängig voneinander durchgeführt werden. Starke Produktionsschwankungen, hohe Lagerbestände und gleichzeitig Lieferschwierigkeiten werden dadurch ausgelöst. Alle Partner einer Supply Chain stehen solchen Problemen gegenüber, wenn Informationen nicht für alle gleichermaßen verfügbar sind. Moderne SCM-Konzepte setzen daher auf permanenten Datenaustausch und -abgleich (collaboration) zwischen den Partnern. Mit Collaborative Commerce (gemeinsamer Handel) bietet sich ein synchronisiertes Supply Chain-Konzept für den Informationsaustausch aller Partner innerhalb einer Wertschöpfungskette. Die Vorteile liegen auf der Hand: Optimierung der…