2000, Nr. 3, S. 90 Marketing Marktanalyse Beharrungsvermögen contra Anpassungsdruck Die neue DIY-Marktanalyse des Instituts für Freizeitwirtschaft zeigt, dass sich die DIY-Branche im Umbruch befindet. Und auch die Kunden verändern sich in ihrem Verhalten und ihren Ansprüchen Nach Jahrzehnten starken Wachstums ist der deutsche Do-it-yourself-Markt in den letzten zwei Jahren erstmals erheblich - um 5,5 Mrd. DM oder 8,5 Prozent - zurückgegangen, so das Ergebnis der aktuellen Marktanalyse des Instituts für Freizeitwirtschaft, München. Hinter diesem Einbruch stehe, so das Institut, allerdings eine besondere Konstellation, im Westen wie im Osten: Im Westen war 1996 die Neubautätigkeit der privaten Haushalte aus mehreren Gründen besonders hoch; sie hat inzwischen stark abgenommen, was die Ausgaben der Neubau-Heimwerker entsprechend schrumpfen ließ. Im Osten hatte der Nachholbedarf in den Jahren nach der Wende ein boomartiges Wachstum ausgelöst. Der Rückgang der Do-it-yourself-Umsätze dort um 21 Prozent von 1996 bis 1998 stellt deshalb eine Normalisierung dar; der ostdeutsche Do-it-yourself-Markt ist heute wieder etwa so groß wie 1992. Insgesamt gaben die deutschen Heimwerker 1998 59 Mrd. DM für ihren Heimwerkerbedarf aus. Mehr als drei Viertel dieses Marktes entfallen auf die alten Bundesländer, ein Viertel - immer noch mehr als es ihrem Bevölkerungsanteil entspricht - auf die neuen Bundesländer. Die drei Heimwerkergruppen Neubau, Modernisierung und Instandhaltung sind am gesamten Heimwerkermarkt unterschiedlich beteiligt: Nur knapp fünf Prozent aller Heimwerker sind Neubau-Heimwerker; ihre Ausgaben machen aber rund ein Viertel des Gesamtmarktes aus. Rund 15 Prozent aller Heimwerkerhaushalte haben 1998 größere Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt; ihr Anteil am Gesamtumsatz liegt bei 35 Prozent. 80 Prozent aller Heimwerker-Haushalte sind schließlich mit normalen Instandhaltungsarbeiten befasst; ihr Anteil am Gesamtmarkt beträgt allerdings nur 41 Prozent. Unterschiedliches Wachstum Am Rückgang des Do-it-yourself-Marktes sind keineswegs alle Produktgruppen des Heimwerkerbedarfs gleichermaßen beteiligt. Während beispielsweise textile Bodenbeläge, Bauelemente und nicht elektrische Werkzeuge in den letzten Jahren größere Einbrüche hinnehmen mussten, konnten Sanitärprodukte, Kleineisenteile und Klebstoffe ein wachsendes Marktvolumen verbuchen. Dabei verlaufen die Entwicklungen in West- und Ostdeutschland zum Teil unterschiedlich…