2000, Nr. 3, S. 172 Garten Industrie Gardena In Ulm sind nicht nur Kirchtürme spitze Der schwäbische Gartenausstatter will weltweit die Nummer 1 werden. Dazu geht man in die Offensive Die Nummer 1 will man bleiben oder werden, auf allen wichtigen Ländermärkten und in allen Gartenproduktbereichen. Gardena hat sich das Ziel gesetzt, seine Position als weltweit führender Anbieter von Gartenausstattung zu verteidigen - und zwar offensiv. Gardena-Vorstandsvorsitzender Dr. Wolfgang Jahrreiss auf der Bilanzpressekonferenz in Ulm: Wir glauben an die Konzentrationsbewegungen. Für mich war es ein Aha-Erlebnis, über die Gafa zu gehen und zu sehen, wie sich der Mittelstand entwickelt. Diesen Weg können wir mitgehen!" Deshalb soll unter anderem die Holding des Gardena-Konzerns auch gestärkt, die Herstellung als eigenes Profit-Center etabliert, Verantwortung dezentralisiert und Hierarchien flacher werden. Ziel dieses Wachstums- und Effizienzsteigerungsprojekts ist die Optimierung aller Unternehmensprozesse und kontinuierliches Wachstum. Zufriedenheit beim Gardena-Vorstand: (v.l.) Hans Rudolf Müller, Markus Kress, Dr. Wolfgang Jahrreiss. Bescheidene Umsatzzunahme Im vergangenen Geschäftsjahr erreichte Gardena zwar mit rund 680 Mio. DM Umsatz (+ zwei Prozent) eine neue Bestmarke, doch das erhoffte Ziel von 700 Mio. DM erreichten die Ulmer nicht. Ein Handelspartner in Großbritannien ging Konkurs, auf dem amerikanischen Markt verbuchte die Gardena-Marke Melnor Umsatzrückgänge, da man wegen mangelhafter Qualität ältere Produkte vom Markt nehmen musste. Außerdem verliefen die Monate Mai und Juni 1999 witterungsbedingt ungünstig. In diesem Geschäftsjahr soll aber die magische 700 Mio. DM-Umsatzgrenze fallen. Nach einen Konzern-Jahresüberschuss von 31 Mio. DM 1997/98 erreichte man 1998/99 einen Gewinn von 28,5 Mio. DM, die Umsatzrentabilität sank damit von 10,2 auf 7,3 Prozent. Jahrreiss bilanzierte trotz Verwunderung über den seit Jahren niedrigen Börsenkurs der Gardena-Aktie dennoch zufrieden: Unser Unternehmen ist kerngesund und bestens finanziert." Auch wenn die Veränderungen bei Gardena nicht so spektakulär erscheinen, so finden in den regionalen und lokalen Märkten, in denen das Unternehmen tätig ist, Verschiebungen statt. Erstmals ist Deutschland mit einem Umsatz von 297 Mio. DM nicht mehr der größte Posten in der Bilanz. Europa ist mit 312 Mio. DM auf den ersten Umsatz-Platz gerutscht. In den USA hat man bei den Marktanteilen trotz…