Nach einem starken Rückgang in den vergangenen Monaten hat das Statistische Bundesamt jetzt Zahlen für die Baugenehmigungen im ersten Halbjahr 2023 vorgelegt. Demnach wurde in Deutschland im Zeitraum Januar bis Juni der Bau von 135.200 Wohnungen genehmigt. Dies entspricht einem Rückgang um 27,2 Prozent oder 50.600 Wohnungen im Vergleich zum Vorjahr. Im Juni gingen die Zahlen mit minus 28,5 Prozent noch etwas stärker zurück als im Durchschnitt der letzten Monate. Inzwischen bewegt sich die Zahl der Genehmigungen saison- und kalenderbereinigt wieder auf dem Niveau des Jahres 2013.
In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden von Januar bis Juni 2023 insgesamt 111.500 Wohnungen genehmigt. Das waren 30,8 Prozent oder 49.600 Wohnungen weniger als im Vorjahreszeitraum. Dabei ging die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser um gut ein Drittel (-35,4 Prozent beziehungsweise -14.800 Wohnungen) auf 27.000 zurück. Bei den Zweifamilienhäusern sank die Zahl genehmigter Wohnungen sogar um mehr als die Hälfte (-53,4 Prozent beziehungsweise -8.900) auf 7.700. Auch bei der Gebäudeart mit den insgesamt meisten Wohnungen, den Mehrfamilienhäusern, verringerte sich die Zahl der genehmigten Wohnungen deutlich, und zwar um mehr als ein Viertel (-27,0 Prozent beziehungsweise -26.700) auf 72.400.
In Bezug auf das seit März 2023 laufende neue Programm der Bundesregierung „Wohnbauförderung für klimafreundlichen Neubau“ schreiben die Wiesbadener Statistiker, dass „noch kein eindeutiger Effekt dieser Maßnahmen auf die Genehmigungszahlen erkennbar“. sei. Wie sie hervorheben, ging die Zahl der Baugenehmigungen im Zeitraum März bis Juni 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar etwas stärker zurück (Einfamilienhäuser -38,6 Prozent beziehungsweise -11.100, Zweifamilienhäuser -53,9 Prozent beziehungsweise -6.000 und Mehrfamilienhäuser -28,7 Prozent beziehungsweise -19.600) als im gesamten ersten Halbjahr 2023.