Wer für den Garten, Balkon oder für die Wohnung eine Pflanze erwirbt, kauft immer gleich ein Stück Plastik mit: den Topf oder Container. Inzwischen gibt es jedoch Alternativen. Die Schweizer Firma Napac mit Sitz in Sirnach schickt sich an, den kompostierbaren Topf aus Pflanzenfasern auch auf dem deutschen Markt einzuführen. Die Unternehmensangaben zufolge weltweit einzigartige Technologie für die Verarbeitung von Faserwerkstoffen ist längst erprobt. Als Napac-Gründer Beda Murer vor zwölf Jahren anfing, war das auch in Europa leicht anzubauende Chinaschilf der Ausgangsstoff. Inzwischen sind weitere Bestandteile hinzugekommen, vor allem Reisspelzen, die aus Norditalien stammen. Aus diesen Ausgangsmaterialien und natürlichem Harz gewinnt ein Extruder Granulate. Daraus werden in einer Kombination aus Heiß- und Kaltpressverfahren Formteile für die unterschiedlichsten Zwecke hergestellt. Autoteile, Stadionsitze – fast alles ist möglich. Mit 65 Prozent haben Pflanztöpfe jedoch den größten Anteil an der Produktion. „Und dieser Anteil wird weiter wachsen“, sagt Ralf Schräder, der den Vertrieb in Deutschland, Österreich und der Schweiz verantwortet. Acht Mitarbeiter produzieren derzeit rund zehn Mio. Töpfe im Jahr. In fünf Jahren sollen es 50 bis 100 Mio. sein. Das Unternehmen nennt zahlreiche Argumente für den ökologisch korrekten Topf, die über das ruhige grüne Gewissen hinausgehen. Das wichtigste: Die Pflanze kann mitsamt dem „Nature Pot“, so der Name der Produktlinie, in den Boden gesetzt werden. Dort wird das Material innerhalb weniger Monate biologisch abgebaut. Damit wird einerseits der Wurzelschock verhindert, andererseits dient das verrottende Material als Dünger. Im Vertrieb fährt das Unternehmen zweigleisig: Es geht zum einen Gärtnereien an, die die maschinengängigen Töpfe genau wie Kunststofftöpfe verarbeiten können. Gerade erst hat die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim bestätigt: Unter den derzeit angebotenen Biotöpfen erfülle „alleinig der Bio-Topf von Napac“ die Anforderungen des professionellen Gartenbaus. Die Gefäße sollen nämlich über den Verkaufstag der Pflanze hinaus ästhetisch ansprechend bleiben und erst im Erdreich oder auf dem Komposthaufen rasch verrotten. Und sie müssen in den Gärtnereien lange genug, also bis zu Vermarktungsreife stabil bleiben, um mit Topfmaschinen und auf Fluttischen verarbeitet werden zu können. Gerade essbare Pflanzen bieten sich unter dem…
Bio beginnt im Topf
Wer für den Garten, Balkon oder für die Wohnung eine Pflanze erwirbt, kauft immer gleich ein Stück Plastik mit: den Topf oder Container. Inzwischen gibt es jedoch Alternativen. Die Schweizer Firma Napac mit Sitz in Sirnach schickt sich an, den kompostierbaren Topf aus Pflanzenfasern auch auf dem deutschen Markt einzuführen. Die Unternehmensangaben zufolge weltweit einzigartige Technologie für die Verarbeitung von Faserwerkstoffen ist längst erprobt. Als Napac-Gründer Beda Murer vor zwölf Jahren anfing, war das auch in Europa leicht anzubauende Chinaschilf der Ausgangsstoff. Inzwischen sind weitere Bestandteile hinzugekommen, vor allem Reisspelzen, die aus Norditalien stammen. Aus diesen Ausgangsmaterialien und natürlichem Harz gewinnt ein Extruder Granulate. Daraus werden in einer Kombination aus Heiß- und Kaltpressverfahren Formteile für die unterschiedlichsten Zwecke hergestellt. Autoteile, Stadionsitze – fast alles ist möglich. Mit 65 Prozent haben Pflanztöpfe jedoch den größten Anteil an der Produktion. „Und dieser Anteil wird weiter wachsen“, sagt Ralf Schräder, der den Vertrieb in Deutschland, Österreich und der Schweiz verantwortet. Acht Mitarbeiter produzieren derzeit rund zehn Mio. Töpfe im Jahr. In fünf Jahren sollen es 50 bis 100 Mio. sein. Das Unternehmen nennt zahlreiche Argumente für den ökologisch korrekten Topf, die über das ruhige grüne Gewissen hinausgehen. Das wichtigste: Die Pflanze kann mitsamt dem „Nature Pot“, so der Name der Produktlinie, in den Boden gesetzt werden. Dort wird das Material innerhalb weniger Monate biologisch abgebaut. Damit wird einerseits der Wurzelschock verhindert, andererseits dient das verrottende Material als Dünger. Im Vertrieb fährt das Unternehmen zweigleisig: Es geht zum einen Gärtnereien an, die die maschinengängigen Töpfe genau wie Kunststofftöpfe verarbeiten können. Gerade erst hat die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim bestätigt: Unter den derzeit angebotenen Biotöpfen erfülle „alleinig der Bio-Topf von Napac“ die Anforderungen des professionellen Gartenbaus. Die Gefäße sollen nämlich über den Verkaufstag der Pflanze hinaus ästhetisch ansprechend bleiben und erst im Erdreich oder auf dem Komposthaufen rasch verrotten. Und sie müssen in den Gärtnereien lange genug, also bis zu Vermarktungsreife stabil bleiben, um mit Topfmaschinen und auf Fluttischen verarbeitet werden zu können. Gerade essbare Pflanzen bieten sich unter dem…