Studie zu „Rainbow Washing“

Regenbogen-Designs reduzieren die Kaufwahrscheinlichkeit

(Quelle: Pexels)
10.06.2024

Die meisten Produkte werden bevorzugt im Original-Design statt im LGBTIQ+-freundlichen Rainbow-Design gekauft. Das zeigt eine aktuelle repräsentative Umfrage des Hamburger Marktforschungsinstituts Splendid Research zum Phänomen „Rainbow Washing“. Die Studie hat untersucht, ob das Angebot von Produkten im Regenbogen-Design die Einstellung der Konsumenten zur Marke und ihre Kaufentscheidung beeinflusst.

Die meisten Verbraucher bevorzugen laut den Studienergebnissen das Original-Design gegenüber einem Rainbow-Design. Über alle untersuchten Produktgruppen fällt dabei die Kaufwahrscheinlichkeit durchschnittlich um neun Prozentpunkte niedriger aus, wenn das Produkt in ein LGBTIQ+-freundliches Design verpackt ist. Während der Unterschied bei Finanzprodukten (drei Prozentpunkte) gering ausfällt, liegt die Kaufwahrscheinlichkeit bei Körperpflegeprodukten im Regenbogen-Design um 16 Prozentpunkte unter dem Originaldesign.

Personen, die die Regenbogenoptik präferieren, nannten das „schöne Design“ als Grund. „Wenn Verbraucher sich für ein Rainbow-Design entscheiden, dann vor allem weil sie Attraktivität und Extravaganz des Regenbogen-Designs schätzen, jedoch nicht prinzipiell, um die LGBTIQ+ Community zu unterstützen,“ so die Studienleiterin Katharina Kreuer.

Jüngere Konsumenten (18 bis 29 Jahre) und queere Verbraucher zeigen dabei eine höhere Bereitschaft, Produkte im Rainbow Design zu kaufen, während ältere und heterosexuelle Teilnehmer eine klare Präferenz für das Originaldesign aufweisen. Frauen bevorzugten häufiger den Regenbogen, während Männer überwiegend das klassische Design wählten. „Insofern kann es sinnvoll sein, das Produktdesign je nach angestrebter Zielgruppe entsprechend zu modifizieren,“ rät Kreuer.

Deutsche lehnen Gender-Sprache ab

Darüber hinaus wurde die Einstellung zum Gendern in der Bevölkerung untersucht. Die Studie zeigte hier eine eher kritische Einstellung der Befragten: Mehr als ein Drittel aller Befragten wählt bevorzugt Marken und Geschäfte, die nicht gendern. Während ein Drittel der Befragten keine Fernsehsendungen schaut, in denen Gendersprache verwendet wird, lehnt die Mehrheit Artikel, Apps und Newsletter ab, bei denen gegendert wird. Bezeichnende Unterschiede bei unterschiedlichen soziodemografischen Gruppen bestehen hier kaum.

Diversity in der DIY-Branche

Auch in der DIY-Branche sind „Rainbow Washing“, Inklusion und Diversität Thema. Die diy-Redaktion hat sich daher in ihrer diesjährigen April-Ausgabe ausführlich damit beschäftigt. Alle Artikel dazu sind auch online unter dem Themenschwerpunkt „Diversity“ abrufbar.

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