Im Jahr 2022 belief sich der gesamte grenzüberschreitende E-Commerce-Markt in Europa einschließlich des Vereinigten Königreichs, der Schweiz und Norwegens auf einen Umsatz von 265 Mrd. Euro (ohne das Segment Reisen). Davon entfielen 167 Mrd. Euro oder 63 Prozent auf Marktplätze. An der Spitze stehen die Branchenriesen Amazon und Ebay, die mit einem erwarteten Umsatz von 55 Mrd. Euro beziehungsweise 23,2 Mrd. Euro fast die Hälfte des Marktplatzhandels auf sich vereinen. Diese Ergebnisse aus der vierten Ausgabe der Studie „Top 100 Cross-Border Marketplaces Europe“ hat Cross-Border Commerce Europe, eine Plattform zur Förderung des grenzüberschreitenden Online-Handels in Europa, veröffentlicht.
Die 100 größten grenzüberschreitend tätigen Online-Marktplätze erwirtschaften europaweit einen Umsatz von 140 Mrd. Euro. Nach der Covid-19-Pandemie wuchsen die Marktplätze weiter um 9,3 Prozent, unterstützt durch hybride B2C- und reine C2C-Marktplätze. Dieses Wachstum wird sich voraussichtlich 2023 weiter fortsetzen und bis 2025 auf 65 Prozent der Cross-Border Online-Umsätze in Europa ansteigen. Hybride Marktplätze werden aufgrund des zunehmenden Anteils von Drittanbietern (3P) – oft aus China – das Wachstum des Brutto-Warenwerts vorantreiben und reine Marktplätze übertreffen.
Ali-Express belegt mit einem kontinuierlichen Wachstum den ersten Platz. Die Top 10 (siehe Grafik) bleiben stabil, obwohl sich einige Werte geändert haben. Zalando ist aus den Top 10 herausgefallen und auf Platz 9 neu hinzugekommen ist Temu (PDD Holding).
Die Top 100 Marktplätze haben ein bemerkenswertes Wachstum verzeichnen, hält die Studie fest. So ist die durchschnittliche monatliche Anzahl der Cross-Border-Besucher von 2,8 Milliarden auf 3,12 Milliarden gestiegen, was einem Anstieg von 11 Prozent entspricht. Der Anteil der Cross-Border Besucher hat sich im Jahr 2022 von 83,6 Prozent auf 90,7 Prozent erhöht. Gleichzeitig haben die Marktplätze ihre Reichweite erweitert und verkaufen nun in über 29 Exportländer.