Inventurdifferenzen spiegeln die Differenz wider zwischen den Einnahmen, die ein Unternehmen erzielt haben müsste, und dem tatsächlich eingenommenen Betrag. Schwundbedingte Verluste entstehen zum überwiegenden Teil durch Diebstahl von Kunden, Mitarbeitern und Lieferanten. Aber auch Bearbeitungs- und Bilanzierungsfehler sowie falsche Preisauszeichnung können Ursachen für den Schwund sein.
Inventurdifferenz im Vergleich
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Im europäischen Vergleich stehlen die eigenen Angestellten in Griechenland mit 20 Prozent, in Portugal mit 22,3 und in Italien mit 22,9 Prozent am wenigsten. In Deutschland liegt dieser Wert bei 23 Prozent. Wie im Vorjahr ist der Anteil der Ladendiebe in Deutschland mit über 50 Prozent überdurchschnittlich hoch – der europäische Durchschnitt liegt bei 47,8 Prozent. Weitere Verluste sind auf Lieferanten (8,3 Prozent) und auf interne Fehler (18 Prozent) zurückzuführen.
Die meisten der untersuchten Länder weisen einen Rückgang der Verluste durch Warenschwund auf. In Österreich und der Schweiz wachsen die Inventurdifferenzen indes weiter. Vor allem in der Schweiz sind die Verluste um 4,7 Prozent auf 0,89 Prozent des Gesamtumsatzes gestiegen. Das Nachbarland Österreich meldet einen Anstieg um ein Prozent auf 0,98 Prozent. Dennoch weist der deutschsprachige Raum im europäischen Vergleich das beste Ergebnis aus. Neben Österreich und der Schweiz müssen auch Dänemark, Portugal und Irland leichte Anstiege ihrer Inventurdifferenzen hinnehmen.
Ursachen von Schwund in Deutschland
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Die Verluste in den jeweiligen Branchen variieren. Einen Anstieg der Verluste haben erneut Elektronik- (1,1 Prozent) und vor allem Textilgeschäfte (1,72 Prozent) zu verzeichnen. Obwohl der Warenschwund in Baumärkten um elf Prozent sank, sind die Inventurdifferenzen dennoch mit 1,56 Prozent überdurchschnittlich hoch…