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Weniger Verluste durch Warenschwund

Die Inventurdifferenzen in Deutschland sinken. Dennoch liegen die Kosten pro Kopf und Jahr bei deutlich über 70 €

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Der europäische Einzelhandel verzeichnet einen Rückgang der Inventurdifferenzen. Zu diesem Ergebnis kommt das dritte Europäische Diebstahlbarometer vom britischen Centre of Retail Research (CRR), Nottingham, und Checkpoint Systems, Heppenheim. Die Länder mit den niedrigsten Schwundraten sind erneut Deutschland, Österreich und die Schweiz. Briten, Portugiesen und Finnen beklagen die meisten Verluste. In Deutschland sind die Inventurdifferenzen marginal von 1,19 auf 1,16 Prozent gesunken. Dies entspricht einem Rückgang von 2,5 Prozent. Dem deutschen Einzelhandel entsteht somit ein jährlicher Verlust von 5,3 Mrd. €.
Inventurdifferenzen spiegeln die Differenz wider zwischen den Einnahmen, die ein Unternehmen erzielt haben müsste, und dem tatsächlich eingenommenen Betrag. Schwundbedingte Verluste entstehen zum überwiegenden Teil durch Diebstahl von Kunden, Mitarbeitern und Lieferanten. Aber auch Bearbeitungs- und Bilanzierungsfehler sowie falsche Preisauszeichnung können Ursachen für den Schwund sein.
Inventurdifferenz im Vergleich
(pdf-Datei zum Herunterladen)
Im europäischen Vergleich stehlen die eigenen Angestellten in Griechenland mit 20 Prozent, in Portugal mit 22,3 und in Italien mit 22,9 Prozent am wenigsten. In Deutschland liegt dieser Wert bei 23 Prozent. Wie im Vorjahr ist der Anteil der Ladendiebe in Deutschland mit über 50 Prozent überdurchschnittlich hoch – der europäische Durchschnitt liegt bei 47,8 Prozent. Weitere Verluste sind auf Lieferanten (8,3 Prozent) und auf interne Fehler (18 Prozent) zurückzuführen.
Die meisten der untersuchten Länder weisen einen Rückgang der Verluste durch Warenschwund auf. In Österreich und der Schweiz wachsen die Inventurdifferenzen indes weiter. Vor allem in der Schweiz sind die Verluste um 4,7 Prozent auf 0,89 Prozent des Gesamtumsatzes gestiegen. Das Nachbarland Österreich meldet einen Anstieg um ein Prozent auf 0,98 Prozent. Dennoch weist der deutschsprachige Raum im europäischen Vergleich das beste Ergebnis aus. Neben Österreich und der Schweiz müssen auch Dänemark, Portugal und Irland leichte Anstiege ihrer Inventurdifferenzen hinnehmen.
Ursachen von Schwund in Deutschland
(pdf-Datei zum Herunterladen)
Die Verluste in den jeweiligen Branchen variieren. Einen Anstieg der Verluste haben erneut Elektronik- (1,1 Prozent) und vor allem Textilgeschäfte (1,72 Prozent) zu verzeichnen. Obwohl der Warenschwund in Baumärkten um elf Prozent sank, sind die Inventurdifferenzen dennoch mit 1,56 Prozent überdurchschnittlich hoch…
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