Das Thema Nachhaltigkeit beschäftigt den grünen Markt bereits eine ganze Weile. Dabei führte ausgerechnet der Bereich lange ein Schattendasein, der für Gartencenter zu den wichtigsten Umsatz- wie auch Imageträgern gehört: Nachhaltig produzierte Zierpflanzen stehen weit weniger im Rampenlicht des öffentlichen und fachöffentlichen Interesses als etwa Bio-Kräuter oder Fairtrade-Rosen; deren Umsatzvolumen ist zuletzt um jährlich 200 Prozent gewachsen, wird aber weitgehen vom Lebensmitteleinzelhandel realisiert.An der geringeren Beachtung von Zierpflanzen könnte sich in nächster Zeit etwas ändern. Dafür arbeitet jedenfalls Silke Peters, die die Aktivitäten der Zertifizierungsorganisation MPS in Deutschland koordiniert. MPS hat die Vermarktung der im Gartencenterbereich aktiven niederländischen Initiative Fair Flowers Fair Plants (FFP) übernommen und die neue Kooperation erstmals auf der IPM 2013 vorgestellt."Es gibt am Markt einen Bedarf an Alternativen zu Fairtrade", ist Silke Peters überzeugt. Denn dieses Label hat aus ihrer und der Sicht von Gartencentern eindeutig zwei Nachteile: "Es ist stark im LEH, und es erfasst Zierpflanzen nicht."MPS ist vom Ansatz her nicht nur ein Zerifikat, sondern ebenso "ein IT- und Monitoring-Instrument", wie Silke Peters erläutert: ein Datenbanksystem zur Erfassung von Verbrauchsdaten, mit dessen Hilfe ein Produzent seinen Verbrauch an Pflanzenschutzmittel, Dünger, Energie und Wasser mit anderen Produzenten vergleichen kann.Daraus ist das "Flaggschiff" der insgesamt fünf Qualitätszeichen für Produzenten entstanden, das MPS-ABC-Label. Der Gartenbaubetrieb gibt alle vier Wochen seine Verbrauchsdaten ein und erhält eine Einstufung: Stufe C ist die niedrigste. Sie wird von allen teilnehmenden Gartenbaubetrieben erreicht. In Stufe B sind rund 20 Prozent der Betriebe eingestuft. Die höchste Klasse A mit den besten Verbrauchswerten erhalten derzeit rund 50 bis 70 Prozent der teilnehmenden Zierpflanzengärtnereien.Das Label, mit dem der zertifizierte Betrieb seine Pflanzen kennzeichnen darf, enthält seine Mitgliedsnummer. Damit soll einer der Kernpunkte des Systems gewährleistet werden: die volle Transparenz. Denn so lässt sich der Status einer Pflanze und ihres Produzenten zu jedem Zeitpunkt ermitteln.Rund 4.500 Betriebe mit Anbauflächen von zwei bis 300 ha in rund 40 Ländern dürfen derzeit das MPS-ABC-Zertifikat führen. Die größten MPS-Gärtnereien befinden sich Afrika, die meisten in den Niederlanden: Hier wird das System von 70…