Die Entwicklung forstlicher Zertifizierung ist erst durch die Entwicklung des Forest Stewardship Council (FSC) seit den frühen 90er Jahren in Gang gekommen. Seit etwa sechs bis acht Jahren sind FSC-zertifizierte Produkte vor allem im DIY-Angebot mehr und mehr zu finden.Es ist verblüffend: Keine 20 Jahre gibt es nun ein neutrales internationales Kontrollsystem mit Anerkennung sozialer, ökologischer und ökonomischer Stakeholder (Interessengruppen).Die Idee ist simpel, das Regularium war die Herausforderung: Holz aus guter Waldwirtschaft wird im Materialstrom verfolgt und gekennzeichnet bis hin zum Endverbraucher mit dem FSC-Label. Es ist wie ein guter Rotwein: Ein Premier Grand Cru der Nachhaltigkeit.Inzwischen zeigt die Praxis, dass es geht. FSC hat als Benchmark eine starke Stellung eingenommen und ist zunehmend als Richtschnur für viele nationale und regionale Zertifizierungssysteme und sogar für Waldgesetzgebungen weltweit impulsgebend.Gutes Holz wird verfolgt, unerwünschte und unklare Holzursprünge werden verbannt, so die Idee. Der Weg ist allerdings hart: Jeder Akteur in der Supply Chain hat sich selbst (betrieblich) zertifizieren zu lassen, und das schafft Widerstände und Ängste. Doch dabei muss man wissen: FSC ist kaum zwei Zehntel so teuer wie eine ISO-Zertifizierung.Warum das Ganze? Bereits seit einigen Jahrzehnten wird weltweit eine fortschreitende Entwaldung beobachtet, die sich in diesem Zeitraum unverändert im Durchschnitt auf 11 bis 15 Mio. Hektar (110.000 bis 150.000 km²) beziffert. Seitdem wurden unterschiedliche Ansätze verfolgt, die Zerstörung wertvoller Wälder besonders in tropischen Ländern zu verhindern, darunter das Wa-shingtoner Artenschutz-Übereinkommen, das internationale Abkommen über Tropenholz (ITTA), der ITTO oder die zwischenstaatliche Global Environmental Facility (GEF).Da jedoch die Entwaldung weiter voranschritt, riefen Umweltverbände Ende der 80er Jahre dazu auf, Holzprodukte mit Herkunft aus solchen Ländern zu boykottieren. Es reifte jedoch die Erkenntnis, dass damit waldreichen tropischen Ländern eine wichtige Devisenquelle entzogen wurde und somit auch ein Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung und zur Armutsbekämpfung entfiel. Darum wurde über Konzepte nachgedacht, wie eine forstwirtschaftliche Nutzung bei gleichzeitigem Erhalt dieser Wälder und der Achtung der Rechte indigener Völker sowie sozialer Mindeststandards zu bewerkstelligen sei.FSC galt als Avantgarde und rief vor…
Premier Grand Cru
Die Entwicklung forstlicher Zertifizierung ist erst durch die Entwicklung des Forest Stewardship Council (FSC) seit den frühen 90er Jahren in Gang gekommen. Seit etwa sechs bis acht Jahren sind FSC-zertifizierte Produkte vor allem im DIY-Angebot mehr und mehr zu finden.Es ist verblüffend: Keine 20 Jahre gibt es nun ein neutrales internationales Kontrollsystem mit Anerkennung sozialer, ökologischer und ökonomischer Stakeholder (Interessengruppen).Die Idee ist simpel, das Regularium war die Herausforderung: Holz aus guter Waldwirtschaft wird im Materialstrom verfolgt und gekennzeichnet bis hin zum Endverbraucher mit dem FSC-Label. Es ist wie ein guter Rotwein: Ein Premier Grand Cru der Nachhaltigkeit.Inzwischen zeigt die Praxis, dass es geht. FSC hat als Benchmark eine starke Stellung eingenommen und ist zunehmend als Richtschnur für viele nationale und regionale Zertifizierungssysteme und sogar für Waldgesetzgebungen weltweit impulsgebend.Gutes Holz wird verfolgt, unerwünschte und unklare Holzursprünge werden verbannt, so die Idee. Der Weg ist allerdings hart: Jeder Akteur in der Supply Chain hat sich selbst (betrieblich) zertifizieren zu lassen, und das schafft Widerstände und Ängste. Doch dabei muss man wissen: FSC ist kaum zwei Zehntel so teuer wie eine ISO-Zertifizierung.Warum das Ganze? Bereits seit einigen Jahrzehnten wird weltweit eine fortschreitende Entwaldung beobachtet, die sich in diesem Zeitraum unverändert im Durchschnitt auf 11 bis 15 Mio. Hektar (110.000 bis 150.000 km²) beziffert. Seitdem wurden unterschiedliche Ansätze verfolgt, die Zerstörung wertvoller Wälder besonders in tropischen Ländern zu verhindern, darunter das Wa-shingtoner Artenschutz-Übereinkommen, das internationale Abkommen über Tropenholz (ITTA), der ITTO oder die zwischenstaatliche Global Environmental Facility (GEF).Da jedoch die Entwaldung weiter voranschritt, riefen Umweltverbände Ende der 80er Jahre dazu auf, Holzprodukte mit Herkunft aus solchen Ländern zu boykottieren. Es reifte jedoch die Erkenntnis, dass damit waldreichen tropischen Ländern eine wichtige Devisenquelle entzogen wurde und somit auch ein Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung und zur Armutsbekämpfung entfiel. Darum wurde über Konzepte nachgedacht, wie eine forstwirtschaftliche Nutzung bei gleichzeitigem Erhalt dieser Wälder und der Achtung der Rechte indigener Völker sowie sozialer Mindeststandards zu bewerkstelligen sei.FSC galt als Avantgarde und rief vor…