Zwar liegen aktuell laut VDM noch keine amtlichen Außenhandelszahlen für das laufende Jahr vor, eine Mitgliederumfrage des Verbandes zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf die deutsche Möbelindustrie kam nach vorliegenden ersten Ergebnissen jedoch zu dem Ergebnis, dass knapp die Hälfte der befragten Unternehmen (49 Prozent) die bereits bestellte Ware nicht nach China ausliefern kann. Weiter stellen mehr als die Hälfte der Befragten (58 Prozent) aktuell einen Rückgang der Auftragseingänge aus China fest. Auf der Importseite geben mehr als die Hälfte der Unternehmen (56 Prozent) an, von Lieferengpässen aus China betroffen zu sein.
Wie der Verband weiter mitteilt, gingen die Ausfuhren ins Reich der Mitte bereits 2019 um 16,5 Prozent auf 281 Mio. Euro zurück, was aber weniger auf das Coronavirus, sondern vor allem auf die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in China und auf die Einführung der höheren Möbeleinfuhrzölle in den USA zurückzuführen gewesen sei.
Die aktuelle Situation dürfte neben einem - zumindest vorübergehenden - deutlichen Rückgang deutscher Möbelexporte in Richtung China auch zu einer Veränderung bei den Importen führen, so Jan Kurth, Geschäftsführer des VDM: "Sofern aufgrund der nur zögerlich anlaufenden Möbelproduktion in China Aktionsware für den deutschen Handel ausfällt oder aber zumindest deutlich verzögert geliefert werden kann, müssen sich insbesondere Großfläche und Discount anderweitig eindecken. Ob dies aufgrund der Preisstellung der betroffenen Ware in Deutschland passiert oder sich aber auf andere europäische bzw. internationale Herkunftsländer verteilt, hängt sicherlich auch von der Reaktionsgeschwindigkeit und Lieferzuverlässigkeit der alternativen Lieferanten ab."